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1. Alte Geschichte - S. 17

1879 - Dillenburg : Seel
— 17 — die herrlichen Schätze Indiens, der Weihrauch Arabiens zusammen. Dazu kam ihr eigner Künstele iß, der aus den eingeführten Rohproducteu bald neue Artikel zu schaffen wußte und verschiedene wichtige Erfindungen veranlaßte; die sidonischen Webereien und die Erzeugnisse der Glashütten von Sarepta und Sidou waren überall gesuchte Waaren; sie bereiteten allerlei Gerätschaften und Zierrath aus Elsenbein, Gold n. s. w. Ihre Schifffahrten dehnten sie aus bis in die südlichen Meere, und auf Befehl eines egyptischen Königs sollen sie Afrika umschifft haben. Ueberall, wo sie Handel angeknüpft hatten, gründeten sie Kolonien, welche den Schiffern als Ruhepunkte und dem Handel als Stützpunkte dienen sollten. Auf allen Küsten des Mittelmeeres bestanden solche Kolonien. Eine der wichtigsten derselben war Karthago auf der Nordküste Afrika's. Karthago soll ums Jahr 900 v. Chr. von der Prinzessin Dido, die von ihrem habsüchtigen Bruder vertrieben worden, gegründet worden sein. Dido habe, so erzählt die Sage, sich ein Stück Land ausgebeten, so groß, daß man es mit einer Ochsenhaut umspannen könne. Als die Bitte sofort gewährt wurde, ließ sie eine große Ochsenhaut in viele dünne Niemen zerschneiden und umspannte damit ein großes Stück Land. Darauf erbaute sie die Stadt. Der König des benachbarten Nubien warb wiederholt, aber vergebens um ihre Hand. Um dem Drängen desselben zu entgehen, aab sie sich selbst den Tod. Karthago blühte bald auf und wurde durch seinen Handel bald so mächtig, daß es sich vom Mutterlande lossagte. Sein Reichthum und seine Macht wurden mit der Zeit so groß, daß Karthago dem mächtigen römischen Reiche die Spitze bot und erst nach 3 langen aber blutigen Kriegen von jenem überwunden werden konnte, (s. B. b., 7.) c. Erfindungen der Phönizier. Den Phöniziern werden hauptsächlich zwei wichtige Erfindungen zugeschrieben, die der Purpurfarbe und die des Glases. i. Die Purpurfarbe soll von einem Hirten entdeckt worden sein. Unweit der Meeresküste hütete derselbe seine Herde, als sein Hund auf einmal mit hochrother Schnauze zu ihm kam. In der Meinung, der Hund sei verwundet, wischte er das vermeintliche Blut mit Wolle ab; aber nicht die geringste Verwundung zeigte sich, und zum Erstaunen des Hirten war und blieb die Wolle schön roth gefärbt. Der Hirt ging dem Hunde nach und fand, daß er Schnecken zerbissen hatte, deren Saft seine Schnauze so roth färbte. Die Phönizier wußten sich das bald nutzbar zu machen, indem sie die in den Webereien gefertigten wollenen Tücher mit dieser Farbe färbten. Solche Tücher waren so theuer, daß sie nur von Fürsten und den reichsten Leuten getragen werden konnten. Hopf, Lehrbuch. 2

2. Alte Geschichte - S. 18

1879 - Dillenburg : Seel
2. Die Erfindung des Glases soll von phönizischen Schisfern gemacht worden sein. Diese landeten einst an einer öden, sandigen Stelle. Da es daselbst an Steinen zur Herstellung eines Herdes — sie wollten ihre Mahlzeit bereiten, — fehlte, so holten sie aus dem Schisse Salpetersteine, die sie als Laduug führten. Die Salpetersteine zerschmolzen vom Feuer, vermischten sich mit der Asche und dem Sande, und nach der Abkühlung sah man einen harten, klar durchsichtigen Körper vor sich — das Glas. Anfangs wurde es blos zur Bereitung von Putzsachen angewendet; erst später lernte man Spiegel, Gefäße und Fenster aus Glas bereiten, aber die Preise waren so hoch, daß selbst die Reichsten kein ganzes Haus mit Glasfenstern versehen konnten. Weitere den Phöniziern zugeschriebene Erfindungen sind die des Rechnens, der Buchstabenschrift und des gemünzten Geldes. Wohl lag es nahe, daß die Phönizier durch ihren ausgedehnten Handel darauf geführt wurden, doch ist es nicht gewiß, ob diese Erfindungen wirklich von den Phöniziern gemacht worden sind. d. Die wichtigsten Städte des Landes. Der ganze Küstenstrich war mit Städten und Dörfern übersäet. Die wichtigsten Städte waren Sidon, Tyr ns und Aradus; diese standen in einem Städtebund und führten abwechselnd die Vorortschaft. Tyrns war so mächtig, daß es längere Zeit einen eignen König (Hyram von Tyrns in Freundschaft mit David und Salomo) hatte. Die älteste der Städte war jedenfalls Sidon, lange Zeit die Königin der phönizischen Städte. Die Stadt hatte einen großen, vortrefflichen Hafen, bedeutende Fabriken für Webereien und eine große Glashütte. Von hier aus wurde Tyrus gegründet, welches seine Mutterstadt sehr bald überflügelte. Die Stadt bestand ans zwei Theilen, von denen der eine auf dem Festlande, der andere auf einer Insel lag. Die Jnselstadt lag auf Felsen und war von hohen und sehr starken Mauern umgeben. So trotzte sie jedem feindlichen Angriffe. Fünf Jahre widerstand sie den Bemühungen Salmanassars, der alle Zufuhr abgeschnitten hatte und sie von allen Seiten bewachen ließ. Auch Nebucaduezar konnte ihren Muth nicht erschüttern, und wenn sie auch endlich erlag, so fand er doch keinen Lohn seiner langjährigen, unendlichen Mühe. Als die Perser Vorderasien eroberten, verlor auch Tyrus seine Selbstständigkeit. Die Bewohner siedelten meist nach Karthago über. Bald aber hob sich die Stadt wieder, Handel und Gewerbfleiß blühten und brachten wieder Reichthum und Macht in die Stadt. Da zog Alexander der Große heran. Er ließ vom Festlande aus nach der Insel

3. Alte Geschichte - S. 96

1879 - Dillenburg : Seel
— 96 — nur Handelszwecken; die Erwerbsucht der Kaufleute war die Triebfeder der Gründung und Erhaltung der Colonien. Und diese Gründung und Erhaltung der Colonien lohnte sich meist sehr reichlich: die Bergwerke und Fabriken, der Grundbesitz mit seinen herrlichen Ernten waren Eigenthum der Gründer; die besten und einträglichsten Aemter waren in ihren Händen. So war es auch in Karthago, das wohl mit Recht die reichste Stadt der Welt genannt wurde. Dort gab es nur zwei Stände: Reiche, welche alle Gewalt, die Leitung der Rechtspflege, des Heerwesens, der Verwaltung u. s. w. in den Händen hatten — und Arme, die ohne jeglichen Besitz und ohne jedes Recht, nur von der Hand in den Mund lebten. Eine tiefe Kluft trennte diese beiden Stände und verhinderte die Entwicklung eines freien, kräftigen Bürgerthums, dieser Hauptstütze eines jeden Staates. Man achtete, trieb und wollte nur das, was greifbaren Nutzen brachte, auch Kunst und Wissenschaft wurden mit diesem Maßstabe gemessen; höheres geistiges Leben war in Karthago nicht zu finden. So war der Staat bei allem äußeren Glanze morsch und gebrechlich, und aus dem eben Angeführten ergibt sich, daß ein Kamps zwischen dem in sich selbst erstarkten Rom und dem innerlich schwachen Karthago lange dauern, aber mit Unterliegnng des Letzteren enden mußte. b. Der erste punische Krieg. (264—241 v. Chr.) Als Köuig Pyrrhus von Epirns von Sicilien abgezogen war, beeilten sich die Römer, den Karthagern in der Eroberung des schönen und fruchtbaren Sicilieus zuvorzukommen, wie auch diese Bestrebt waren, sich der Hauptstadt Syrakus zu bemächtigen. Der Heerführer H i e r o versöhnte zunächst die streitenden Parteien der Stadt, schuf sich ein tüchtiges Heer und brach damit die Kraft der Marti e r 11 u e r, italienischer Söldner, welche Sicilien raubend und plündernd durchzogen. Als er darauf zum Könige von Syrakus gewählt wurde, bedrängte er die Mamertiner, welche sich in Messana festgesetzt hatten, so sehr, daß die Karthager sich veranlaßt sahen, ihnen ihre Hülse anzubieten. Doch wiesen sie diese zurück und wandten sich nach Rom, um Hülfe bittend. Der Senat wies sie mit ihrer Bitte ab, doch die Cousulu wußten es bei der Volksversammlung durchzusetzen, daß die erbetene Hülfe gewährt wurde. -Do begann im Jahre 264 der erste jener drei Kriege, die, weil die Karthager auch Puuier hießen, gewöhnlich die punischen genannt werden. 264 Im Jahre 264 v. Chr. betrat ein römisches Heer unter dem v.chr.consul Appius Claudius Caudex zum erstenmale die Insel

4. Alte Geschichte - S. 116

1879 - Dillenburg : Seel
— 116 — 71 Süditalien gedrängt, kam es im Jahre 71 v. Chr. zur Schlacht v.chr. am Silaris, in welcher das Fechter- und Sclavenheer fast gänzlich aufgerieben wurde. Nur 5000 Sclaven entkamen nach Oberitalien, wo ihnen Po mp ejus ein gleiches Schicksal bereitete. In die Zeit des Sclavenkrieges fällt auch der Krieg gegen die Seeräuber. Schou seit Beginn des ersten Bürgerkrieges war das ganze Mittelmeer von Seeräubern bedeckt. Rom hatte seit dem dritten pnnischen Kriege sein Seewesen vernachlässigt, was die Entstehung der Piraterie veranlaßte. Kein Schiff war vor den Seeräubern sicher; die auf den geraubten Schiffen befindlichen Personen wurden nur gegen hohes Lösegeld herausgegeben. Die Seeräuber drangen mit ihren Schiffen in die Mündungen der Flüsse, plünderten Städte und Dörfer, zündeten die Ernten an, raubten Menschen und Vieh und setzten so fast alle Küstenländer des Mittelmeeres in Schrecken und Angst, so daß man an vielen Orten die Bebauung der Felder ganz unterließ. In der ersten Zeit dieses Unwesens war hauptsächlich der östliche Theil des Meeres von ihuen heimgesucht; später wandten sie sich auch nach Westen. Schon mehrere Flotten waren gegen sie ausgesendet worden, ohne daß dem Uebel gründlich abgeholfen worden wäre. Erst als bei Ostia angesichts derstadtrom einerörnischeflottevondenseeräubernversenkt wurde, was in Rom Theuerung und Hungersnoth verursachte, entschloß man sich zu energischem Handeln. Der schon mehrfach erwähnte Pompejns erhielt den Oberbefehl über die Flotte; er verfügte über mehr als 120 000 Soldaten und über 6000 Talente und solche Vollmachten, wie sie bisher noch kein Feldherr besessen hatte. Er ließ nun zunächst den westlichen'theil des Meeres säubern; aus allen Buchten und Winkeln wurden sie vertrieben; dann verfolgte er sie persönlich in den östlichen Theil des Mittelmeeres, wo sie sich theils ergaben, theils nach verzweifelter Gegenwehr in ihren Bergfestungen erlagen. In drei Monaten hatte Pompejus die Seeräuber vernichtet und Rom die Herrschaft zur See wieder gegeben. c. Der zweite Bürgerkrieg. (49—44 v. Chr.)^ Noch ein dritter Krieg war nöthig gewesen, um den bittersten Feind Rom's, Mithridätes von Pontns, gänzlich unschädlich für Rom zu machen. In den Jahren 74—64 v. Chr. bekämpften zuerst Lucullus und nach ihm Pompejns diesen Erbfeind Rom's, und dem letzteren gelang es, den Krieg siegreich zu beenden. Pontns und Syrien wurden zu römischen Provinzen gemacht; Mithridätes gab

5. Alte Geschichte - S. 10

1879 - Dillenburg : Seel
— 10 — artige Bauten verschönert und überall im Lande Kunststraßen und Kanäle angelegt haben. Nach ihrem Tode verweichlichte das Königsgeschlecht und wurde gestürzt. Das Geschlecht des Usurpators war ein kräftiges, zu ihm gehörten Phul und Tiglat Pilesar, welche ihre Waffen auch gegen das Reich Israel kehrten, und Salmanassar, der das Zehnstämmereich zerstörte und 722 die Israeliten in die assyrische Gefangenschaft führte. Sanhe-v.chr.xjh bedrohte auch das Reich Juda, wurde aber zum schnellen Rückznge genöthigt und starb von den Händen seiner beiden Söhne. Auch seine Nachkommen verweichlichten; unter dem König Sar-danäpal kamen die Meder und Chaldäer und eroberten, nachdem sie mehrere Male zurückgeschlagen worden waren, die Stadt und das Reich (s. A. 3). Der Strom hatte bei einer Überschwemmung ein Stück der Stadtmauer niedergelegt und so dem Feinde einen Weg gebahnt. Als der König an der Rettung verzweifelte, verbrannte er sich sammt allen seinen Schätzen und Weibern in feiner Burg. Die Stadt Ninive wurde von Grund aus zerstört; mit ihr gingen unzählige Kunstwerke zu Grunde. Aus deu Trümmern des mächtigen assyrischen Reiches entstanden mehrere andere Reiche, u. A. das babylonische. In dem letzteren gelangte zu besonders hoher Macht der König Nebncad-nezar, welcher den egyptischen König Necho bei Circesinm schlug, Tyrus und das ganze phönizische und syrische Land eroberte und auch Jerusalem einnahm und die Juden in die baby-606 ionische Gefangenschaft führte. Er war es, der die neue Stadt D. ehr. anlegte, prächtige Paläste erbaute und das Ganze mit einer Mauer umgab; zu Ehren seiner Gemahlin ließ er die hängenden Gärten der Semiramis anlegen. Unter seinen weichlichen und wollüstigen Nachfolgern nahm die babylonische Herrlichkeit bald ab. Unter 538 Belf äzar wurde die Stadt von Cyrns erobert und damit dem ü- 6^r- babylonischen Reiche ein Ende gemacht. 3. Die Meder und Perser. I. Die Meder. Unter der Herrschaft der Assyrer stand 500 Jahre lang ein Volk, welches das Quellgebiet des Euphrat und Tigris bis au den Fluß Halys im Westen bewohnte, die Meder. Das nach und nach erstarkte Medervolk warf endlich das Joch seiner Bedrücker ab und bebaute lange Zeit fein außerordentlich fruchtbares Land in Frieden. Einbrechende Unordnun-

6. Alte Geschichte - S. 16

1879 - Dillenburg : Seel
— 16 — btgen. Dm einzelnen zum großen persischen Reiche gehörigen Lanbestheilen ließ man bte ihnen eigenthümlichen Einrichtungen, Gebräuche und Gewohnheiten, ihren religiösen Glauben und ihre Cultusformen, oft sogar ihre einheimischen Fürsten. — In Wissenschaft und Literatur haben bte Perser wenig geleistet; bagegen beweisen bte Ruinen von Königsburgen, Tempeln, Palästen, sowie bte hier und ba noch erhaltenen Inschriften und Bilbwerke, daß sie in der Bilbhauerei und Baukunst hinter den andern Völkern des Morgenlanbes nicht zurückstanben. 4. pif Wichier. a. Das Land und seine Bewohner. Der Küstenstrich zwischen dem Libanon und der Küste des Mittelmeeres führt in der Geschichte den Namen Phönizien. Da das Land nur schmal und selbst der schmale Küstensaum zum Ackerbau wenig geeignet war, so waren seine Bewohner auf das nahe Meer angewiesen, und mit biesettt waren sie bettn auch schon in früher Zeit recht vertraut. Die Kaufleute, zunächst au der Küste sich Haltenb, wagten sich schon frühe auf das offene Meer und burch-schiffteu das Mittelmeer nach allen Richtungen, an allen geeigneten Küstenpunkten Colonien für ihren Handel anlegenb. Später fuhren sie auch durch die Straße von Gibraltar in den atlantischen Ocean. Um anbere Völker vor dem Nachahmen ihrer Seefahrten abzuschrecken, erzählten sie schauerliche Geschichten, wie z. B.: Jenseits der Gibraltarstraße werbe das Meerwasser bick und steif wie Gallerte; stechenbes Rohr wachse sehr bicht in betn-selben, kolossale Seeungeheuer brohteu den Schiffern Tod und Verberben. Als einst bennoch ein frembes Fahrzeug ihnen nachfuhr, opferten sie lieber ihr Schiff, als daß sie andern zum Wegweiser würden. b. Land- und Seehandel der Phönizier. Lange Zeit hindurch war der Handel säst allein in den Hänben der ^Phöni-nizier, ihre Karavanen zogen nach Egypten, Arabien ltnb Jnbien; ihre Schiffe befuhren alle Küsten des Mittelmeeres, ja auch die Küste Englanbs und die preußische Ostseeküste sollen sie besucht haben. In ihrem Lanbe strömte das Golb und Silber aus Spanien, das Zinn von bett Kassiteriben, der Bernstein der Ostsee-fitste, der Wein und das (Betreibe aus Egypten, Oel und Wein aus Palästina, die kunstreichen Webereien und Stickereien Babylons,

7. Alte Geschichte - S. 97

1879 - Dillenburg : Seel
— 97 — Sicilien, um den Kamps mit den Karthagern zu beginnen. Aus die Nachricht hiervon hatten sich die Karthager schnell mit den Syrakusanern verbündet. Aber Appins verdrängte die syrakn-sanischen Söldner, schlug die Karthager, eroberte mehrere Städte und stand unverhofft vor Syrakus. Die beiden Consnln des nächsten Jahres erweiterten diese Eroberungen so schnell, daß Syrakus um Frieden bat. Derselbe wurde gewährt und Syrakus wurde nun ein treuer Verbündeter Rom's gegen die Karthager. — Da es den Römern vor allem daraus ankommen mußte, den Karthagern die Zufuhr abzuschneiden, ihre Flotte aber sich mit der karthagischen nicht messen konnte, so erbaute man in Rom in der kurzen Zeit von 60 Tagen nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes 120 größere und kleinere Fahrzeuge; in derselben Zeit wurden 36000 Ruderknechte eingeübt. Aus beiden Seiten der Schiffe wurden Enterbrücken hergerichtet, welche durch Taue oder durch ein Schraubenwerk auf die feindlichen Schiffe niedergelassen wurden, so daß dann wie zu Laude gekämpft werden konnte. Mit dieser Flotte erfocht Cajus Duilius im Jahre 260 v. Chr. bei My lä 260 den ersten Seesieg der Römer, wofür ihm in Rom eine v. Chr. Säule aus den Schnäbeln der erbeuteten Schiffe errichtet wurde. Die nächste Folge dieses Sieges war, daß die Römer neben Sicilien auch auf Sardinien und Corsika festen Fuß faßten, und nachdem der durch Vaterlandsliebe und Kühnheit ausgezeichnete Marcus Attilius Regulus noch einen zweiten Seesieg bei dem Vorgebirge Eknomos errungen hatte, setzten 24000 Römer nach Afrika über und verpflanzten den Krieg dorthin. Siegreich wie bisher drangen sie jetzt weiter vor. Da der patri-zische Cousul wegen Ablauf seines Amtsjahres zurückkehren mußte, so blieb Regulus mit nur 15 000 Mann allein auf dem Kampfplatze. Trotz seinem geringen Heere eroberte er viele Städte, so daß die Karthager um Frieden baten. Zu harte Bedingungen von Seiten des Regulus verhinderten den Friedensschluß, und plötzlich änderte sich die ganze Sachlage. Die Griechen hatten aus Bitten der Karthager diesen inxanthippus einen erfahrenen Feldherrn geschickt, der den Regulus in einem Mutigen Treffen besiegte, gefangen nahm und nach Karthago führte. Obgleich bald darauf die Römer zu Wasser und auch zu Laude siegten, mußten sie doch Afrika verlassen und sich vorerst darauf beschränken, durch Plünderung der afrikanischen Küste den Karthagern zu schaden. Endlich errang der Cousul Metellus einen bedeutenden Sieg bei Pa-normus, in Folge dessen die Karthager um Frieden baten, der Hopf, Lehrbuch. 7

8. Mittelalter - S. 53

1879 - Dillenburg : Seel
desto sicherer den Himmel zu verdienen, Wallfahrten nach Palästina zu unternehmen, um dort, wo der Heiland gelebt und gelitten hatte, gestorben und auferstanden war, um so inniger beten und um so ausrichtiger Buße thun zu sönnen; (Konstantin der Große hatte alle die heiligen Statten reinigen und ausschmücken lassen, auch das gänzlich verschüttete Grab des Heilandes war von ihm wieder hergestellt worden. Seine Mutter Helena unternahm selbst eine Wallfahrt nach dem heiligen Lande und ließ über dem Grabe Jesu eine Kirche erbauen. Bald wurden die Wallfahrten immer häufiger und endlich als ein besonderes Verdienst vor Gott angesehen und von der Kirche zur Buße für besonders schwere Sünden auferlegt. So blieb es auch, als im siebenten Jahrhundert Palästina von den Arabern erobert worden war; denn die Araber hatten auch Ehrfurcht vor den heiligen Stätten und gestatteten gegen eine geringe Abgabe den Besuch derselben. Zum Schutze der Pilger schloß Karl der Große einen Vertrag mit dem Chaliseu Harun al Raschid. Als sodann die egyp-tischen Chalisen Herren des heiligen Landes wurden, hatten die Christen schon Bedrückungen zu erleiden; dennoch zogen im Jahre 1000, wo allgemein der Weltuntergang erwartet wurde, viele Christen nach dem heiligen Grabe. Im Laufe des elften Jahrhunderts fiel das heilige Land in die Hände der seldschnkischen Türken (ein Volk ans dem Innern Asien's, südöstlich vom kaspischen Meere), und von da ab hörten die Klagen der Pilger und der in dem heiligen Lande wohnenden Christen über Bedrückungen und Mishandlnngen nicht auf. Gregor Vii. dachte wohl daran, zur Beseitigung jener Klagen einen Kriegszug gegen die Türken zu unternehmen, um ihnen Palästina wieder zu entreißen, aber fein Streit mit Heinrich Iv. war die Ursache, daß der Plan unausgeführt blieb. c. Ter erste Kreuzzug. Im Jahre 1093 war ein frommer Einsiedler, Peter von Amiens*), Zeuge der Mißhandlungen gewesen, welche die Christen in Jerusalem von den Türken zu erdulden hatten. Der Patriarch Simeon von Jerusalem beauftragte ihn, dem Papste die Noth der Christen zu schildern, und gab ihm ein Schreiben an den heiligen Vater mit. Mit glühender Beredsamkeit erzählte Peter von den Drangsalen der Christen, und Papst Urban Ii. war bereit, die heiligen Stätten zu befreien. Er sandte den Einsiedler zunächst durch Italien *) spr. Amjäng.

9. Mittelalter - S. 9

1879 - Dillenburg : Seel
zum Götzendienst Zu verhindern, verbot Mnhamed alle bildliche Darstellung der menschlichen Gestalt, bereitete aber dadurch der plastischen und der Maler-Kunst ein unübersteigliches Hrnderms. d. Ausbreitung des Muhamedanismus. Wohl keine der Vorschriften Mnhameds ist genauer und treuer befolgt worden als die, seine Lehre mit Feuer und Schwert auszubreiten. Mnha-meds Nachfolger, Chalifeu (Kalifen) genannt, folgten seinem Beispiele der gewaltsamen Verbreitung ihrer Lehre. Sie unterwarfen ganz Syrien, das große Perserreich, Palästina, erstürmten 637 Jerusalem und bauten da. wo der Tempel gestanden hatte, eine Moschee. Dann überschritten sie die Landenge von Suez und unterwarfen @gh p t en; vierzehn Monate lang belagerten sie das stolze und mächtige Alexandria. Immer weiter drangen sie nach Westen vor, und bald war die ganze Nordküste Afrika's iu ihren Händen. Karthago hielt sich am längsten, bis gegen Ende des 7. Jahrhunderts. -^n Alexandria befand sich eine große, überaus werthvolle Bibliothek. Der Feldherr der Chalifen wollte bei der Eroberung der Stadt dieselbe verschonen, erhielt jedoch zur Antwort: ,Entweder steht das, was diese Lucher enthalten, schon im Koran — dann sind sie überflüssig, oder es steht mcht darin — dann sind sie gottlos und gefährlich." Sechs Monate lang heizte man mit diesem kostbaren Material die warmen Bäder der Stadt, deren es damals etwa 4000 gab. Um das Jahr 710 hatte sich Roder ich gewaltsam des west-gothischen Thrones bemächtigt. Die Söhne des vertriebenen Königs Witiza riefen die Araber zur Rache herbei. Dieser Ruf war ihnen sehr willkommen; ihr Feldherr Tarik setzte mit einer auserlesenen Schar nach Europa über, wo er zunächst die Südspitze Spaniens, den steilen Felsen Calpe besetzte (dieser erhielt in der Folge den Namen Gebel eltarik, d. H. Felsen des ^.arik, woraus unser „Gibraltar" entstanden sein soll). Unaufhaltsam drang Tarik dann vor und schlug im Jahre 711 den ihm ent- <11 gegen eilenden Roderich bet Xer es*) de la Frontera so auf s Haupt, daß damit das Westgothenreich sein Ende erreichte. Nachdem sehr bald ganz Spanien unterworfen war, wandten sich die Araber oder Mauren über die Pyrenäen nach Gallien, schlugen den Herzog von Aquitanien und wurden dem Frankenreiche gefährlich. Da zog ihnen der Majordomus (d. i. der erste Minister) der Franken, Karl, bis in die Niederungen der Loire entgegen *) fpr. Chereds.

10. Mittelalter - S. 59

1879 - Dillenburg : Seel
— 59 — strebenden Städte so, daß ein freier Burgerstand sich mcht entwickeln konnte. In den Kreuzzügen gingen nun diese Bedrücker hinaus und ließen daheim ihre Beamten zurück. Diesen gegenüber aber war es den Städten meist leicht, sich Rechte und Freiheiten zu ertrotzen. 3. Derhandel wurde lebhafter. Den ersten Nutzen aus den Kreuzzügen zogen die italienischen Städte Genua, Ve-nediq und Pisa, welche viele der Kreuzfahrer auf ihren Schien nach dem Morgenlande fuhren und die im Abendlande geschätzten Produkte jener Länder mitbrachten. Durch den sich mehrenden Reichthum dieser Städte wurden sie so mächtig, daß einst Venedig allein gegen den griechischen Kaiser auftrat und die Belastung der eingeräumten Rechte erzwang. Der ganze Seehandel befand sich in den Händen der oben genannten Städte. Zur größeren Bequemlichkeit im Handel wurden überall Colonien angelegt. Auch der Landhandel hob sich; zunächst waren es die an der Donau gelegenen Städte, besonders Wien und Regensburg, welche reich und mächtig wurden. Diese traten dann mit den italischen Seestädten in Handelsverbindung und erweiterten die Handelswege nach Norden, besonders dem Rheine entlang über Mainz und Köln nach den Niederlanden und über Augsburg, Nürnberg und Erfurt nach Mittel- und Norddeutschland. 4. Viele Kunstfertigleiten wurden in das Abendland v e r b r a ch t. Dahin gehört die Verpflanzung der S ei d e n -Weberei nach Europa, welche anfangs im griechischen Kaiserreiche, seit der Mitte des zwölften Jahrhunderts auch in Italien und den dazu gehörigen Inseln gepflegt wurde und später auch in Frankreich Aufnahme fand, — die Verbesserung der Färberei durch die Bekanntschaft mit morgenländischen Farbstoffen und anderen Arten des Färbens, — endlich der Anbau des Zuckerrohrs, welches von Kreuzfahrern zuerst nach Sicilien gebracht wurde und von da über Spanien nach West-Indien und Amerika verbreitet worden ist. 5. Die Wissen schäften gewannen durch diekreuz--üge. Zwar sind durch die von den Kreuzfahrern in Konstantinopel mehrmals veranlaßten Feuersbrünste sehr werthvolle Bibliotheken des Alterthums vernichtet worden, aber die übrig gebliebenen Werke wurden von den Geistlichen, welche die Kreuzzüge immer begleiteten, erforscht und ihrem Inhalte nach weiter verbreitet. Das Gebiet der Geographie wurde erweitert und
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